33. Schneeflocke-OL in Caputh (31.1.2009)

Schlitterpartie im Saugarten

„Bitte zieht eure Schlittschuhe an, wenn ihr in den Wald geht“ … so oder so ähnlich hätte der Satz in den Technischen Hinweisen lauten können, denn beim 33. Schneeflocke-OL in Caputh wären diese auf den vereisten Wegen wahrlich angebracht gewesen.

Posten

Von den geschlossenen Eisfläche auf den Wegen überrascht, erwischte es auch mich beim Postenhängen. Beim Überqueren eines Hauptweges hätten wohl nur Dobbspikes für sicheren Halt gesorgt. Meine Wanderschuhe gingen ab wie Schmidts Katze und schwups di wups lag ich der Länge lang hin auf dem vereisten Weg, alle viere von mir gestreckt. So schnell ganz es gehen…

Der letzte Potsdamer OL auf der Saugartenkarte fand Ende 2006 statt. Es wurde also wieder Zeit, sich diesem Gelände anzunehmen. Das Gelände des Caputher Saugartens mit einer Ausnahme, ansonsten flach wie ein Brett und mit einem dichten Wegenetz ausgestattet, bietet sofern die Wege nicht vereist sind, eine sehr gute Belaufbarkeit. Zum Ufer des Unteren Templiner Sees hin, bot die Karte ein sehr interessantes Relief. Der dort ausstreichende Endmoränenzug der Weichselvereisung wurde durch zahlreiche Schmelzwasserrinnen stark zerschnitten und daraus resultieren recht ordentliche Anstiege. Gut, dass unser Bahnleger Fred Jensch die Wahl der Postenstandorte gewissenhaft ausknobelte und einen Großteil der Posten dort hinein setzte. So sprangen letztendlich schöne, abwechslungsreiche Bahnen mit kurzen Postenabständen heraus.

Das Wettkampfzentrum befand sich in der Sporthalle im beschaulichen Ort Caputh. Unweit von Einsteins Sommerhäuschen entfernt, erfolgte am Samstag um 11:00 Uhr bei –2° C und etwas Wind der erste Start. Beim ersten Lauf der NOR 2009 hatten sich knapp 200 OLer aus den umliegenden Bundesländern sowie auch aus unserem Nachbarland Polen gemeldet. Deren regelmäßige Teilnahme an Wettkämpfen in Berlin & Brandenburg erfreut uns sehr.

Nachwuchs

Zurück zum Wettkampf. Die hohe Postendichte am Westrand der Karte, führte zu dem gewünschten Effekt, dass die Läuferdichte in diesem Bereich sehr hoch war und man nie alleine im Wald rumwuselte. Da die meisten Hauptwege sehr stark vereist waren, war an ein schnelles Fortkommen auf den Wegen, auch mit Dobbspikes nicht zu denken. Außer man nahm die Gefahr, sich Prellungen und blaue Flecke zu holen wagemutig in Kauf. Also blieb den OLern nichts weiter übrig als zu improvisieren. Bei diesen widrigen Bedingungen, bot sich das Querlaufen an, da man einfach schneller und viel sicherer unterwegs war.

Auf den Beginnerbahnen waren erstmalig, neben den Studenten von Max’s OL-Hochschulsportgruppe, auch vier Kinder von der OL-AG der Grundschule Michendorf am Start, die seit Anfang Januar abwechselnd von Mitgliedern aus unserem Verein betreut wird. Mit dieser ersten Maßnahme in Sachen Nachwuchsarbeit, erhoffen wir uns weitere Kinder für den OL begeistern zu können.

Zu den Ergebnissen. Bei den Damen in der Altersklasse D-10 landete Stine Siebert (OLVP) ganz vorn auf dem ersten Platz. In der D-14 gewann in 38:55min Annika Boeck (KOLV), gefolgt von Laura Kusber (OLVP), die in 41:59min zweite wurde. Doreen Vollandt (OLVP) konnte ein mal mehr die D19-K in 49:55min (4,8km und 18 Posten), vor Anke Schmiedeberg 65:51min (SV Turbine Neubrandenburg) für sich entscheiden. In der D-19L, mit eine Länge von 7,6km und 24 Posten gewann Katrin Kubald (KOLV) in 55:11min, vor Maria Löwinger (SSV Planeta Radebeul) mit 63:20min. Auf dem dritten Platz folgte Anne Fritzsche (SV Koweg Görlitz) in 72:30min.

Bei den Herren konnte Claude Kummerlöwe (OLVP) in der H-10 den Sieg klar für sich verbuchen. Er absolvierte die Bahn in 19:43min am schnellsten und lief einen Vorsprung von rund 20 Minuten auf Theodor Mathea 39:16min (SV IHW Alex 78 Berlin) heraus. Super Claude!!!

Ziel

Einen Potsdamer Doppelsieg gab es in der H-12 zu verbuchen. Paul Kusber gewann hier in 32:37min vor Willi Helbig in 36:39min. Dritter wurde Julian Langenhahn 44:39min (EVS Lok-Berlin Schöneweide). In der H19-K gewann nach einer Strecke von 6,4km und 24 Posten Daniel Härtelt (OLVP) in 43:24min vor Matthias Jandrig mit 47:33min (SV IHW Alex 78 Berlin). Jan von Szada mit einer Zeit von 49:14min (ebenfalls OLVP) komplettierte das gute Potsdamer Ergebnis in dieser Klasse und landete damit auf dem 3. Platz. Auf dem langen Kanten der Herren (11,3km Strecke und gespickt mit 30 Posten) belegte der „Mecklenburger Schweizer“ Nils Schmiedeberg (SV Turbine Neubrandenburg) in 70:25min den 1. Platz, wobei er als „lachender Dritter“ von den Fehlstempeln von Thilo Pompe (SV Robotron Dresden) und Ed Nash (SV Turbine Neubrandenburg) profitierte. Beide lagen beim Kampf um die Spitze schon vor ihm, leisteten sich aber kurz vor dem Ziel einen Fehlstempel. Bitter! Zweiter wurde mit 72:07min Bogdan Rycerski (UKS Swietoszow) aus Polen. Den dritten Platz belegte Martin Ahlburg in 73:27min (SV IHW Alex 78 Berlin) knapp vor Michael Dähnn (USV TU Dresden), der mit 75:12min vierter wurde. Drei zweite Plätze für Potsdam gab es dann noch in der H35- von Thomas Wilke, hinter Hartmut Brettschneider (KOLV), in der H55- von Benno Schmidtchen, hinter Hans Güth (ESV Lok Dessau) sowie in der H70- von Dietmar Garbrecht, hinter Peter Lückmann (SV Sedlitz Blau-Weiß 90). Last but not least rundete Jürgen Helbig das hervorragende Potsdamer Ergebnis mit dem 3. Platz in der H50- ab. Hier gewann Burkard Jandrig (SV IHW Alex 78 Berlin), zweiter wurde Hans-Peter Blome (TOLF Berlin).

Anbei noch ein Hinweis aus dem Org.-Büro. In der Turnhalle wurden beim Aufräumen drei Paar OL-Schuhe (1x OLWAY, 1x Falcon und 1x OL-Schuhe in Kindergröße), ein paar Wanderschuhe (Raichle) sowie eine blaue Weste mit gelben Innenfutter (Adidas) gefunden. Falls sich jemand von euch gerade ertappt fühlt, so wende sie/er sich bitte an Gerhard Plötz. Bei ihm sind die Fundsachen deponiert.

Abschließend möchten wir noch auf den 21. März hinweisen. Wo wir mit dem 31. Frühlings-OL im nördlichen Teil der Potsdamer Ravensberge, unseren nächsten Wettkampf im Rahmen der Nordostrangliste 2009 veranstalteten werden. Die Wettkampfform verraten wir an dieser Stelle noch nicht, da wir vereinsintern noch an der Realisierung arbeiten und es außerdem eine Überraschung für euch werden soll. Wir danken allen OLern, die den Weg nach Caputh zu uns gefunden haben und sich tapfer über die vereisten Wege gekämpft haben.

Autor: Norbert Pflug