Seit vielen Jahren reisen die MTBO-Enthusiasten vom OLV zum jährlichen Orientierungsfahren im Harz. Auch in diesem fanden sich drei mit Potsdamern besetzte Teams, bestehend aus jeweils 2 Personen, die in den 5 Stunden möglichst viele Kontrollpunkte im Vor- und Unterharz abfahren wollten. Das Wettkampfzentrum befand sich bei dieser Auflage in Neinstedt.
Nicht weit davon entfernt wurde schon am Freitagnachmittag das Quartier bezogen. Aufgrund der durchwachsenen Wetterbedingungen verbrachte ein Teil des Teams den Samstag in der Saunalandschaft von Thale. Der Rest nutzte die Zeit die historische Altstadt von Quedlinburg zu entdecken. Vor dem Abendbrot und dem Abholen der Startunterlagen inklusive Karten stand für Einige nochmal eine kleine Ausfahrt an. Zum Abendessen wurden die Karten und Posten schon mal umfassend studiert, auch wenn klar war, dass am Sonntag durch die benannten und wegzustreichenden Blindposten die geplanten Routen wieder komplett anders aussehen konnten.
Zum Wettkampf am Sonntag begaben sich alle frohen Mutes zum Wettkampfgelände. Für Gerhard und Andre sowie Christian mit dem externen Partner Eik sollte es – zumindest nach der Absprache im Vorfeld – eher eine Ausfahrt mit schönen Erlebnissen werden. Bei Mirko und mir war eine vordere Platzierung, bestenfalls unter den Top6, das Ziel. Dementsprechend intensiv lief die Vorbereitung, welche mit Ausdauereinheiten und technischem Training schon weit vor dem Bundesranglistenlauf in Wehrsdorf angefangen hatte.
Nach der Ausgabe der Postenbeschreibungen mit den Postenwertigkeiten und Streichposten am scharfen Start war schnell zu erkennen, dass es in diesem Jahr relativ viele Punkte im flachen Vorland des Harzes zu holen gab. Somit führte die Route von Mirko und mir die ersten beiden Stunden zunächst sehr oft entlang von flachen Abschnitten. Aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage waren einige Wege allerdings zu absoluten Schlammpisten mutiert. Dementsprechend anspruchsvoll war das Fahren bzw. das Schieben auf diesen Abschnitten. In der dritten Stunde ging es dann endgültig und kontinuierlich weiter hoch in den Harz, bis wir uns auf der speziellen OL-Karte mit Linienfahrt unweit von Friedrichsbrunn wiederfanden. Auch wenn die Kräfte zumindest bei mir durch die zahlreichen Höhenmeter komplett verschwunden schienen, so wurden auf der OL-Karte alle Posten gefunden. Danach führte die geplante Route möglichst direkt und mit den kompletten restlichen Reserven 20 Minuten runter zum Zielgelände. Da die Kraftreserven und damit die Konzentration hier schon stark erschöpft waren, wurde ein Posten, der fast direkt auf dem Weg lag, nicht mitgenommen, was aber erst im Nachhinein analysiert wurde. Trotzdem herrschte im Ziel die Stimmung eine sehr gute Leistung gezeigt zu haben, was der Presse vor Ort offensichtlich nicht entgangen war.
Im Gesamtklassement kamen Andre und Gerhard auf den 34. Platz von 42 startenden Teams in der Hauptklasse. Christian erhielt aufgrund der Zeitüberschreitung mit seinem Partner viel Abzug und wurde 28. Mirko und ich beendeten das Rennen auf Rang vier. Die Zielstellung war also trotz des einzigen Fehlers am Ende des Rennens erfüllt wurden.
Im Ziel säuberten viele Teilnehmer ihre schlammverkrusteten Fahrräder und duschten anschließend selbst. Zusätzlich zum Essensangebot konnte ein Team wieder über den Sieg bei der Biertombola jubeln. Die Sieger und Platzierten freuten sich bei der Siegerehrung ähnlich über Ehrungen und Sachpreise.
Das Team aus Potsdam hat für das nächste Jahr schon wieder die Unterkunft angefragt. Denn dann wird wieder angegriffen und der herbstliche Harz genossen…
(Text: Daniel Härtelt, Foto: Enrico)