1. Otto-Spahn-OL in den Fercher Bergen (23.8.2008)

„Wir werden unseren Otto immer gut in dankbarer Erinnerung behalten.“

Otto Spahn der Begründer des Orientierungslaufs in Potsdam, verstarb am 14. März 2008 im stolzen Alter von 95 Jahren!

Zu Ehren von Otto Spahn hat sich der OLV Potsdam dazu entschlossen, den seit 34 Jahren traditionsgemäß im August stattfindenden Werner-Seelenbinder-OL in den Otto-Spahn-OL umzubenennen.

Otto Spahn
Otto Spahn, der Begründer des Orientierungslaufs in Potsdam.

Einige werden sich jetzt fragen: „Wer war eigentlich Otto Spahn?“ Otto Spahn legte im Jahre 1974 den Grundstein für den Orientierungslauf in Potsdam. Er hat zahlreiche Orientierungslaufkarten von unseren Potsdamer Wäldern, erst in Schwarz-Weiß und später in Farbe, mit großer Fleißarbeit aufgenommen und gezeichnet. In seiner aktiven Zeit, noch bis in das hohe Rentenalter hinein, hat er mehrere Wettkämpfe im Jahr in Potsdams Umgebung organisiert. Auf Ottos Initiative hin findet nach wie vor der Schneeflocke-OL im Januar, Ende März der Frühlings-OL, der Werner-Seelenbinder-OL im August und im November der Teufelssee-OL statt.

Noch bemerkenswerter ist die Art und Weise wie Otto vielen Potsdamer Kindern den Orientierungslauf nahe gebracht hat. Er hat sie mit viel Aufwand trainiert und fuhr über Jahrzehnte mit viel Elan und Freude fast jedes Wochenende zu OL-Wettkämpfen. Damals – „vor der Wende“ – begann die Fahrt zum Wettkampf oft schon am Freitag. Die Zugfahrten waren meist sehr zeitaufwendig aber sie machten allen Kindern und auch seiner Frau Elisabeth viel Spaß. Einige von den damaligen Kindern sind dem OL bis heute treu geblieben und haben jetzt selber Kinder, die ebenfalls Orientierungslauf betreiben. Das ist Ottos Erfolg!

Am 23. August war es dann soweit. In den Fercher Bergen auf der wohl schönsten aller Potsdamer Orientierungslaufkarten, veranstalteten wir den 1. Otto-Spahn-OL. Petrus hielt sich während dem OL mit Regen zurück. Der Himmel war zwar mit Wolken verhangen aber es blieb zum Glück trocken und Temperaturen um 17° waren zum Laufen optimal.

Fercher Berge

Insgesamt nahmen beim 1. Otto-Spahn-OL 136 Orientierungsläufer aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern und sogar aus Polen und der Schweiz teil. Unser Bahnleger Fred Jensch sorgte für eine schöne Bahnlegung auf dem kuppig-welligen aber sehr gut belaufbaren Endmoränenzug der Fercher Berge. Durch das abwechslungsreiche und stellenweise mit steilen Anstiegen versehene Relief, war die Routenwahl sehr entscheidend, wenn man vorne ein Wörtchen mitreden wollte. Die Posten waren nach Potsdamer Manier wieder gut versteckt, denn die OLer sollten ja das Objekt zu erst finden und nicht den Postenschirm im Wald aus 100 m Entfernung hervorblitzen sehen. Zum Ziel hin nahm die Läuferdichte logischerweise wieder zu, was bei dem einen oder anderen OLer noch letzte Kraftreserven freisetze. Sehr positiv auf die Wettkampfatmosphäre wirkte sich der Umstand aus, dass der Zieleinlauf vom WKZ aus sehr gut eingesehen werden konnte. Somit wurden die ins Ziel einlaufenden OLer noch einmal ordentlich angefeuert. Nach dem obligatorischen Besuch beim Getränkestand und dem Chipauslesen bei Dirk im blauen Zelt, wartete im Ziel seit langer Zeit wieder mal ein leckerer Kuchenbasar auf die Teilnehmer und Zuschauer. An dieser Stelle, ein großes Dankeschön an alle fleißigen Kuchenbäcker!

Aus Potsdamer Sicht konnte bei den Damen in der D19- über 7,3 km Sandra in 62:34 min hinter Katrin Kubald (KOLV) in 53:43 min, den zweiten Platz für sich verbuchen. Stine Siebert konnte sich in der D-10 den Sieg sichern. Doreen überzeugte wieder einmal in der D19- K und konnte die Altersklasse vor Nadine Enoch (USC Magdeburg) für sich entscheiden.

Ziel

Aber auch Anke Kusber (6.) und Kathrin Hoffmann (7.) in der D40-, waren sicherlich sehr zufrieden mit ihren Resultaten. Bei den Herren gewann Fritz in der H-10 und Ferdinand wurde in der H-12 hinter Sebastian Fleiß (TOLF) zweiter. Sven konnte sich in der H19- K den Sieg sichern, musste sich aber mit den vier Postenhängern rumschlagen, die aber zum Glück außer Konkurrenz an den Start gingen. In der Herrenhauptklasse, der H19- über 10,2 km gewann Matthias Müller (Post SV Dresden) in 65:14 min vor Uwe Brettschneider in 65:43 min (KOLV) und Micheal Dähnn in 67:19 min (USV TU Dresden).

Außerdem für unseren Verein erfreulich ist, dass wieder zunehmend mehr junge Orientierungsläuferinnen und -läufer aus Potsdam in den „kleinen“ Altersklassen zu finden sind. Denn nur so kann der Fortbestand des Orientierungslaufs Potsdam gesichert werden. Ausblickend richten sicherlich viele OLer ihre Augen auf die letzten beiden Saisonhöhepunkte für das Jahr 2008. Nämlich die DM Staffel in Chemnitz und die DM Lang in Baindt. Beide Wettkämpfe finden im September statt. Abschließend möchten wir noch auf den 22. November hinweisen. Wo wir mit dem Teufelssee-OL in Groß Glienicke, den letzten Wettkampf der Nordostrangliste 2008 veranstalteten werden. Dann zum Jahresabschluss, freuen wir uns wieder auf die zahlreichen Teilnehmer. Bis dahin, bleibt gesund und viel Spaß beim OL!

Im Namen des OLV Potsdam e.V. – Ulrich Kühne & Norbert Pflug