20-Seen-MTBO (15.5.2011)

VierLänderCup im MTBO – ein Erfahrungsbericht

Schon seit mehreren Jahren stellte ich mir immer wieder eher beiläufig die Frage, ob denn ein Mountainbike Orientierungsfahren auch Spaß machen kann. Ähnlich wie beim Ski-OL wurde diese Frage aber immer wieder mit NEIN beantwortet. Alles was zu viel vom Material abhängig ist, kann keinen Spaß machen. So wurde der erste Lauf zum Vier Länder Cup im MTBO Ende März auch mehr beiläufig als gezielt mitgenommen. Aber schon nach dem dortigen Start kam die Erkenntnis auf, dass das Material weniger im Vordergrund steht, sich sämtliche Arten von Fahrrädern eignen und mehr das o-technische Können und die Kondition eine Rolle spielen. Auch ist es bei dieser Serie möglich, die speziell für das Rad geeignete Route zu wählen oder einfach aus Spaß am Radfahren mit Aufgaben teilzunehmen.

Beim zweiten Lauf der Serie, dem 20-Seen-MTBO 2011 südlich von Potsdam, war die größte unbekannte Komponente der SAND, der nach der letzten Eiszeit vor sehr vielen Jahren in rauen Mengen im Gelände verteilt wurde. Unbekannt war mir im Vorfeld ebenfalls die Karte im Maßstab 1:50000, auf der in 4h so viele unterschiedlich wertige Punkte wie möglich angefahren werden sollten. Nach dem Start der ersten zweier Teams, welche in Wellen aller 5 Minuten losfahren durften, galt es für alle erst einmal die potenzielle Route zu planen. Da aufgrund der Sandwege aber nicht wirklich abzuschätzen war wie weit man kommen könnte, stand für uns zunächst nur die grobe Marschrichtung fest. Ebenfalls war das Credo, diese Sandwege mit den vorhandenen Cyclocrossrädern (Rennrädern mit Crossbereifung) soweit wie möglich zu umgehen. Spätestens in der Nähe des ersten Kontrollpunktes war klar, dass die zugehörige Postenbeschreibung vor dem Anfahren dieses unbedingt exakt zu lesen war, da so wertvolle Zeit gespart werden konnte. Am zweiten Kontrollpunkt kam dann auch die Erkenntnis des Unterschiedes zwischen einer Orientierungslaufkarte und einer Karte im Maßstab 1:50000. Nach diesen beiden wesentlichen Lerneffekten konnte das Rennen dann richtig beginnen. Entweder über einen der zahlreichen, unterschiedlich großen und breite Wege – zu Beginn noch oft ohne Sand – oder in höchster Geschwindigkeit über die Straßen. Der Kompass wurde auch immer wieder verwendet, waren doch nicht alle Wege kartiert und die direkte Route entlang kleinerer Wege im Naturpark Nuthe-Nieplitz mitunter schneller. Beim Radfahren auf höchstem persönlichen Level zusammen mit dem permanenten Karten lesen waren 4h schneller vorbei, als man das erwartet hätte. Gerade zum Schluss der selbst geplanten Strecke ging es über die gefürchteten Sandwege, die richtig Kraft und Zeit raubten. Kurz vor dem Ende des Zeitlimits wurden daher noch einmal alle Kräfte mobilisiert, um so wenig Punkte wie möglich aufgrund der Überschreitung abgezogen zu bekommen. Im Ziel gab es dann für alle sichtlich geschafften Beteiligten etwas zu Essen und das ein oder andere Getränk.

Ebenso wie der erste Lauf, so hat auch das zweite Rennen unheimlichen Spaß gemacht. Ähnlich positive Äußerungen habe ich auch von zahlreichen anderen Neulingen oder etablierten Teilnehmern beim MTBO gehört. In diesem Sinne wollte ich mich zum Ende des Berichtes bei den Vereinskameraden bedanken, die diesen Wettkampf organisiert und mir das Fahren ermöglicht haben. Danke

Das dritte Rennen steht im August an!

(Text: Daniel Härtelt)